3 | DER KIRCHTURM
Beschreibung
Der eingebaute eindrucksvolle achteckige Turm erinnert in seiner Gesamtkonzeption an spätromanische Kirchenbauten (Sinzig, Heimersheim). Unvermittelt erwächst er aus dem Westteil. Die Grundform ist ein Oktogon (Achteck): die dreigeschossige Stockwerkeinteilung mit Blendwerken und einfachen Schallfensteröffnungen werden in der Höhe mit einem Giebelkranz aus Dreiecksformen mit Triforien abgeschlossen. Darüber befand sich eine achteckige gefältelte Turmspitze von geringer Höhe. Diese Turmspitze stürzte beim großen Stadtbrand von 1689 mitsamt acht Glocken ab, letztere schmolzen. Bereits 1695 wurde der Turmhelm von Sinziger Zimmerleuten erneuert, erhielt aber eine barocke Form, die mit ihrer geschwungenen Form die Fachleute wie Bevölkerung begeisterte. Allerdings wurde bei der 1900-1904 durchgeführten Renovierung der Kirche festgestellt, dass die Konstruktionshölzer zum Teil morsch gewesen waren und der barocke Helm notwendigerweise abgetragen werden musste. Die neue Turmspitze erhielt eine der ursprünglichen gotischen Spitze ähnliche achteckige Pyramidenform, ist aber mit einer Höhe von 58 m (mit Kreuz 64 m) wesentlich höher als die erste Turmform. Das Turmmauerwerk (Tuffstein) und beschädigte Kapitelle wurden erneuert.